Für die Fa. Börlind, die sich mit der Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von kosmetischen Emulsionen auf natürlicher Basis für den Reformwarenbereich beschäftigt, sollten die vorhandenen Produktionsanlagen umgebaut und erweitert, der Sozialbereich neu gegliedert sowie ein neues Verwaltungsgebäude mit Hausmeisterwohnung errichtet werden. Die erforderlichen Baumaßnahmen sollten ohne Störung des laufenden Betriebes erfolgen. Die Anlage gliedert sich in Lager- und Produktionsbereich, Sozialbereich und Bürogebäude. Letzterer wird über einen gemeinsamen Vorplatz erschlossen. Das viertelkreisförmig konzipierte Verwaltungsgebäude wird über eine großzügig gestaltete Halle mit Wasserbecken und einer repräsentativen Wendeltreppe erschlossen. Tageslicht erhält die dreigeschossige Halle im wesentlichen über eine über dem obersten Geschoß radial verlaufende Schrägverglasung. Alle Büros haben sowohl Sichtkontakt zur Halle als auch zur umgebenden Landschaft. Fassade von Sozialbereich und Bürogebäude erhielten eine Leichtmetallpaneelfassade mit außenliegendem Sonnenschutz.


Für die Firma Calmar Corp. Watchung / USA war in Hemer / Westfalen im ersten Bauabschnitt ein Produktions-, Lager und Verwaltungsgebäude zu planen. Die Planung sollte von Beginn an schon einen 2. Bauabschnitt für die Erweiterung der Produktions-und Lagergebäude berücksichtigen, der auch 4 Jahre später realisiert wurde. Das zweigeschossige Bürogebäude ist den Fabrikations vorgelagert und über einen eingeschossigen Zwischenbau, in dem sich die Räume für Konstruktion und Produktentwicklung befinden, mit den Hallen verbunden. Die Räume des Bürogebäudes gruppieren sich um einen Erschließungskern, der durch ein Glasband im obersten Geschoß belichtet wird. Im EG sind neben Eingangshalle und Foyer der Konferenzraum sowie Büro- und Laborflächen untergebracht. Im OG sind variable Büroflächen angeordnet, die mittels leicht versetzbarer Systemtrennwänden den jeweiligen Nutzungsbedürfnissen angepaßt werden können. Dabei ist die konsequente Trennung von Konstruktions- und Ausbauraster besonders hilfreich. Bei der zum Eingangsbereich orientierten Spritzgußhalle sind in den äußeren Stützenfeld Zwischendecken für eine zweigeschossige Nutzung eingezogen. Im EG befinden sich Labors und Werkstätten und im OG Sozialräume.


Hier sind einige Projekte von unterschiedlicher Größe aufgelistet, die teilweise realisiert wurden, teilweise auf ihre Realisierung warten oder als gut, aber nicht realisiert “in die Geschichte unseres Büros” eingehen. Alle verbindet das Wesentliche: Wir haben sie begonnen, weil sie interessant und wir neugierig waren. Sie liegen uns am Herzen und wurden oder werden mit großem Engagement weiterverfolgt, weil eine Menge Grips und Erfahrung in sie gesteckt wurde. Alle beinhalten den Teil Erfahrung, den wir vorher mit Engagement und Begeisterung aus bearbeiteten Aufgaben gewonnen haben.

Obwohl wir einige Kategorien von Gebäudentypen - z.B. Bürogebäude - schon mehrfach geplant haben, streben wir keinen Spezialistenstatus für einen bestimmten Gebäudetypus an. Bedeutende Erfolge traten immer dann ein, wenn wir uns zu einem Thema völlig neue Gedanken machen konnten und mußten. Unser “erstes” Altenheim z.B. - Haus Vogelsang in Wermelskirchen - war ein Pilotprojekt mit vielen neuen Überlegungen aus dem Städtebau, dem Verwaltungs-, Industrie- und Wohnungsbau, funktioniert heute noch unverändert in geplanter Weise und unsere damaligen Überlegungen haben zwischenzeitlich Eingang in die Fachliteratur und die allgemeinen Forderungskataloge vieler Bauherren gefunden. Ähnliches trifft für nahezu alle Sparten der von unserem Büro geplanten Projekte zu.

 


Zu guter Letzt:

“Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand ein wenig billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Machenschaften.

Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen.
Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles. Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.
Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten.

Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen.
Und wenn Sie das tun, haben Sie auch genug Geld, um etwas Besseres zu bezahlen.”

(John Ruskin, engl. Sozialreformer 1819 - 1900)


28)Denn wer ist unter euch, der einen Turm bauen will
und setzt sich nicht zuvor hin und überschlägt die Kosten,
ob er genug habe,  es auszuführen?

29)damit nicht, wenn er den Grund gelegt hat und kann´s nicht ausführen,
alle, die es sehen, anfangen, über ihn zu spotten,

30)und sagen: Dieser Mensch hat angefangen zu bauen und kann´s nicht ausführen.”

(Lukas 14, 28 - 30)